Reisen – Begegnungen hinter dem Horizont

1959 erblickte ich in München das Licht der Welt. Meine Kindheit, meine Schulzeit, meine Studienjahre und mein Berufsleben verbrachte ich hier in dieser wunderbaren Stadt (www.muenchen.de), die mir zur Heimat wurde.

Doch schon immer lockte der Horizont: Als Fünfjährige wollten mein Freund Christoph und ich mit dem Radl nach Amerika fahren, doch der beherzte Postbote, den wir unterwegs trafen und dem wir von unserem Vorhaben erzählten, informierte natürlich unsere Mütter. Die fuhren uns nach und brachten uns zurück. Da hat es aber gestaubt…

Konrad HelfrichSpäter – in meiner Jugend – lockten natürlich das Alpenvorland zum Radlfahren (Mountainbikes gab es damals noch nicht) und die Alpen mit den ersten Gipfeln zum Besteigen.

Während meines Studiums lagen meine Schwerpunkte im Bereich Geschichte, Archäologie, Kunst; immer wieder wollte ich das Land so erfahren, wie es die Menschen sahen, die vor Urzeiten dort gelebt haben.

1981 absolvierte ich als Ingenieur an der Fachhochschule München und beschäftigte mich anschließend intensiv mit meiner Weiterbildung und Karriereplanung, bis ich mich 1986 selbständig machte und mein Ingenieurbüro (www.ingenieurbuero-helfrich.de) gründete. Natürlich blieb da wenig Zeit für Freizeit und Vergnügen.

Meine ersten längeren Reisen führten mich mit dem Wohnmobil nach Frankreich, kreuz und quer von den Alpen über die Pyrenäen bis zum Atlantik, mit dem Rad und zu Fuß durch das Zentralmassiv, mit dem Kajak auf der Ardeche oder der Dordogne, immer auf der Suche nach der Geschichte des Landes, nach den Menschen in diesem Land und nach dem Ursprung des Lebens.

So richtig „on the road“ machte ich mich erst im Jahre 1992, als ich zu Fuß und ganz alleine Irland durchquerte. Da hatte ich „Lunte gerochen“, da bin ich „infiziert“ worden von der Bewegung, zu Fuß, nur so schnell, wie es der eigene Körper schafft: eine Rast einlegen, wenn der Körper es verlangt, die Landschaft aufnehmen können, das Tempo vom eigenen Biorhythmus vorgegeben, den Atem der Landschaft aufnehmen, die Energie in Steinen, Felsen, Bäumen spüren, eins mit der Landschaft sein, durch die der Weg gerade führt.

Die Arbeit in meinem Ingenieurbüro nahm mich in den Folgejahren sehr gefangen, sicherlich mit beruflichem Erfolg, doch blieben Sehnsüchte nach Freiheit und Unendlichkeit unerfüllt.

Der harte Arbeitsalltag im Büro, der Tod eines guten Freundes mit 50 Jahren und eine Urlaubsreise in die USA im Jahre 2000, veranlassten mich, mein Leben zu überdenken.

Seitdem nehme ich mir ein wenig Zeit für mich und fürs Reisen…

Zeit für Begegnungen mit fremden Menschen –
sehen, dass ein Lächeln weiter hilft als viele Worte;
sehen, wie Menschen leben, was sie denken, was sie fühlen.
Vom Erlebten etwas einpacken, etwas mitnehmen nach Hause;
sehen, dass es uns in Deutschland wirklich gut geht.

Zeit für Begegnungen mit fremden Orten –
sehen, wie dort die Sonne aufgeht,
wie es regnet, schneit, wie Nebelschwaden ziehen;
sehen, wie dort die Sonne untergeht,
wie es dort langsam Nacht wird.
Die fremde Luft einatmen,
die fremden Geräusche hören,
die fremden Düfte riechen.